Mannschafsfotos sind wie Gemälde. Sie entstehen vor einer Saison während der Vorbereitung oder unmittelbar vor großen Spielen. Heute sind sie auf dem Reißbrett entworfen, mit Werbebanden, gestutzten Grashalmen und Physioköfferchen. Früher, als der Begriff „corporate identity“ noch nicht existierte, waren sie reine Improvisation. Der Blick in die Kamera war nicht verpflichtend, eine akribische Anordnung der Protagonisten ebenfalls nicht erforderlich – und die Frisuren sowieso andere. Hier sind die legendärsten 100 Mannschaftsfotos und ihre Geschichte (jeweils eines pro Verein bzw. Nationalmannschaft) – Teil 1 von 4.
Grêmio FBPA | 1983
Das größte Spiel in der Geschichte Grêmios – und der Masseur hat es sogar aufs Mannschaftsfoto geschafft. Weltpokal gegen den Hamburger SV im Dezember 1983 in Tokio, 2:1 nach Verlängerung, Doppelpack Renato Gaúcho.
Hinten v.l.: Paulo Roberto, Mazarópi, Jorge Baidek, China, Paulo César, Hugo de León.
Vorne v.l.: Masseur Alvaci Silva de Almeida („Banha“), Renato Gaúcho, Osvaldo Vital, Tarciso, Paulo Cézar Caju, Mário Sérgio.
Leeds United AFC | 1974
Lange vor Marcelo Bielsa: Das beste Leeds United, das es je gab. Jenes, das 1974 unter Trainer Don Revie englischer Meister wurde – und das mit einem 22-Mann-Kader, 21 Briten und ein Ire. Darunter unvergessene Top-Spieler wie Kapitän Billy Bremner, Norman Hunter, Gordon McQueen, Peter Lorimer, Terry Yorath oder Torjäger Allan Clarke. Der Sturm auf den Thron des europäischen Fußballs wurde erst im Mai des Folgejahres gestoppt, als Leeds im Finale des Europapokals der Landesmeister Bayern München in Paris mit 0:2 unterlag.
Hinten v.l.: Paul Madeley, Eddie Gray, David Stewart, Paul Reaney, David Harvey, Trevor Cherry, Norman Hunter, Gordon McQueen (verdeckt), Mick Jones, Joe Jordan, Allan Clarke, Roy Ellam
Vorne v.l.: Mick Bates, Frank Gray, Peter Lorimer, Billy Bremner, Terry Cooper, Terry Yorath.
Belgien | 1980
Alle reden von der aktuellen „Goldenen Generation“ Belgiens. Im Gegensatz zur Nationalmannschaft von 1980 hat sie aber nicht mal ein EM-Finale erreicht. Die von Guy Thys trainierten „Rode Duivels“ bzw. „Diables Rouges“ wurden damals erst im Endspiel von der Bundesrepublik Deutschland gestoppt. Hier die Formation, die im Mailänder San-Siro-Stadion in der Gruppenphase Spanien 2:1 bezwang.
Hinten v.l.: Jan Ceulemans, Jean-Marie Pfaff, Walter Meeuws, Erwin Vandenbergh, Luc Millecamps, René Vandereycken.
Vorne v.l.: Eric Gerets, Wilfried van Moer, François van der Elst, Julien Cools, Michel Renquin.
AC Fiorentina | 1981
In der Saison 1981/82 schrammte die Fiorentina haarscharf an ihrem drittel Titel in der Serie A (nach 1956 und 1969) vorbei – und trug dabei eines der schönsten Trikots der Fußballgeschichte. Das Bild entstand vor dem spannungsgeladenen ersten Spieltag im heimischen Stadio Artemio Franchi gegen Como (1:0, Casagrande).
Hinten v.l.: Giancarlo Antognoni, Daniele Massaro, Daniel Bertoni, Giovanni Galli, Roberto Galbiati, Francesco Graziani.
Vorne v.l.: Antonello Cuccureddu, Francesco Casagrande, Armando Ferroni, Pietro Vierchowod, Eraldo Pecci.
FK Torpedo Moskva | 1968
Was für eine originelle Idee: Die Spieler von Torpedo Moskau stellen sich fürs Mannschaftsfoto des Kalenderjahres 1968 in T-Form auf. Es ist die erfolgreichste Epoche der Automobil-Werksmannschaft, die in dieser Spielzeit das Viertelfinale im Europapokal der Pokalsieger erreicht und in der UdSSR-Meisterschaft einen starken dritten Rang belegt.
Preston North End FC | 1889
„The Invincibles“, die Unbesiegbaren: Dieses Team von Preston North End gewann in der Saison 1888/89 nicht nur die englische (und weltweit erste) Landesmeisterschaft, sondern blieb dabei auch noch in 22 Partien ungeschlagen, was ihr einen Spitznamen für die Ewigkeit bescherte. Das Team von Trainer William Sudell (3. von hinten rechts) holte auch den FA Cup und sicherte sich somit auch das erste „Double“. Die oberlippenbärtigen Spieler in den weißen Trikots heißen (hinten von links) Geordie Drummond, Robert Howarth, David Russell, John Holmes, John Graham, Robert Mills-Roberts, (vorne von links) Jack Gordon, Jimmy Ross, Johnny Goodall (Torschützenkönig mit 21 Treffern), Fred Dewhurst und Sam Thompson.
FC Barcelona | 2007
Dieses Foto ist noch nicht so alt, aber was war das für eine Mannschaft? Eigentlich unfassbar, dass der FC Barcelona mit diesem Team im Champions-League-Halbfinale raus ist und weder Meisterschaft noch Pokal gewonnen hat. Nominell aber eine der besten Startaufstellungen überhaupt…
Hinten v.l.: Ronaldinho, Gabriel Milito, Yaya Touré, Lilian Thuram, Victor Valdés, Eric Abidal.
Vorne v.l.: Lionel Messi, Thierry Henry, Andrés Iniesta, Xavi, Carles Puyol.
Eintracht Braunschweig | 1967
Unwahrscheinlich, aber wahr: Deutscher Meister 1967 Eintracht Braunschweig. Ikonisches Bild.
Hinten v.l.: Co-Trainer Heinz Patzig, Präsident Ernst Fricke, Hans-Georg Dulz, Jürgen Moll, Joachim Bäse, Trainer Helmuth Johannsen, Torwart Horst Wolter, Peter Kaack, Lothar Ulsaß, Erich Maas.
Vorne v.l.: Klaus Gerwien, Walter Schmidt, Gerhard Saborowski, Klaus Meyer.
Cruzeiro EC | 1976
Auch bei Cruzeiro darf ein Funktionär (vorne links) unmittelbar vor dem Anpfiff noch aufs Teamfoto – scheint eine brasilianische Besonderheit zu sein (siehe Grêmio). Anhand der haarsträubenden Frisuren einiger Akteure lässt sich das genaue Datum dieses Schnappschusses auf die 70er Jahre einkreisen. Genau genommen ist es 1976 – die stärkste Phase des Klubs aus Belo Horizonte, der im Entscheidungsspiel der Copa Libertadores River Plate niederringt.
Hinten v.l.: Nelinho, Morais, Osiris, Valdo, Vanderley, Raul.
Vorne v.l.: unbekannter Funktionär, Silva, Eduardo, Jairzinho, Palhinha, Joãozinho.
Niederlande | 1974
„Clockwork Orange“ – die vielleicht beste Nationalmannschaft, der ein WM-Titel verwehrt blieb (weitere Kandidaten: Ungarn 1954, Brasilien 1982): Das Team der Niederlande 1974, hier vor dem 2:0 zum WM-Auftakt gegen Uruguay. Das Ende dieses Abenteuers ist jedem bekannt: Im Finale kassierte „Oranje“ eine unglückliche 1:2-Niederlage gegen die Auswahl der Bundesrepublik Deutschland.
Hinten v.l.: Jan Jongbloed, Wim Rijsbergen, Arie Haan, Johan Neeskens, Ruud Krol, Wim Suurbier.
Vorne v.l.: Johnny Rep, Johan Cruijff, Rob Rensenbrink, Wim Jansen, Wim van Hanegem.
FC Girondins de Bordeaux | 1996
Dieser Jahrgang wird in Bordeaux in besonderer Erinnerung bleiben: 1996 stürmte der Football Club des Girondins de Bordeaux ins Finale um den UEFA-Pokal, wo die West-Franzosen verletzungsgeplagt dem FC Bayern München zwar klar unterlagen, ihre Fans aber dank späterer Weltmeister wie Zinédine Zidane, Bixente Lizarazu und Christophe Dugarry berauschten. Auf dem Weg ins Endspiel räumten die Girondins unter anderem die AC Mailand aus der Bahn. Nach dieser Saison waren Zidane (Juventus Turin), Lizarazu (Athletic Bilbao) und Dugarry (AC Mailand) nicht mehr zu halten.
Hinten v.l.: William Prunier, Daniel Dutuel, Jean-Luc Dogon, Richard Witschge, Laurent Croci, Gaëtan Huard.
Vorne v.l.: Zinédine Zidane, Bixente Lizarazu, Philippe Lucas, Anthony Bancarel, Christophe Dugarry.
Ungarn | 1953
Vor knapp 70 Jahren schockte die ungarische Nationalmannschaft die ganze Fußballwelt, als sie in Wembley die Auswahl Englands mit 6:3 demontierte (wenige Wochen später bezwang sie die Three Lions in Budapest sogar noch deutlicher mit 7:1). Die „Aranycsapat“, die goldene Mannschaft, galt als unbezwingbar und als logischer kommender Weltmeister, ehe das „Wunder von Bern“ die Geschichte umschrieb. Die Namen der Spieler jener Elf klingen in den Ohren von Fußball-Nostalgikern wie Musik.
Von links: Ferenc Puskás, Gyula Grosics, Gyula Lóránt, Nándor Hidegkuti, Jenő Buzánszky, Mihály Lantos, József Zakariás, Zoltán Czibor, József Bozsik, László Budai, Sándor Kocsis.
Racing Club de Strasbourg | 1979
Auch wenn es auf diesem Bild wie eine Thekenmannschaft daherkommt, war dieses Team von Racing Strasbourg das erfolgreichste der Klubhistorie – und durfte 1978/79 seine einzige französische Meisterschaft feiern. Und das, einige deutsch klingende Nachnamen verraten es, mit fast ausschließlich einheimischen Spielern! Im Kader der Elsässer, aber mit nur zwei Saisoneinsätzen nur Ergänzungsspieler, daher auch nicht auf dem Foto und in den Folgejahren eher in der zweiten Mannschaft unterwegs: Arsène Wenger.
Von links: Roland Wagner, Joël Tanter, René Deutschmann, Jacky Duguépéroux, Yves Ehrlacher, Albert Gemmrich, Roger Jouve, Jacky Novi, Raymond Domenech, Francis Piasecki, Jean-Jacques Marx, Léonard Specht, Jacky Vergnes, Dominique Dropsy.
FKS Stal Mielec | 1976
Mitte der 70er Jahre war der Fabryczny Klub Sportowy (FKS) Stal Mielec in Polen das Maß aller Dinge. Dieses Mannschaftsfoto entstand 1976, als „Stahl“ den Höhepunkt der Klubgeschichte erlebte: Viertelfinale im UEFA-Pokal (unglückliches Aus gegen den Hamburger SV), die zweite polnische Meisterschaft, knapper K.o. im anschließenden Cup der Landesmeister gegen Real Madrid. Stars der Südpolen waren Grzegorz Lato, WM-Held von 1974 (mit Andrzej Szarmach kam nach dieser Saison noch ein weiterer hinzu), Keeper Zygmunt Kukla und Henryk Kasperzak. Das Geheimnis dieser Elf: Zum Zeitpunkt des Fotos spielten die abgebildeten Spieler seit durchschnittlich 6,5 Jahren für Stal. Włodzimierz Gąsior, in Mielec geboren, wurde später auch Trainer – in acht Amtszeiten. Die erste 1984, die letzte 2021.
Von links: Zbigniew Hnatio, Witold Karaś, Ryszard Per, Edward Bielewicz, Grzegorz Lato, Edward Oratowski, Włodzimierz Gąsior, Krzysztof Rześny, Marian Kosiński, Zygmunt Kukla, Henryk Kasperczak.
Algerien | 1982
Nicht nur bei der WM 2014 hatte die deutsche Nationalmannschaft mit der algerischen ihre Probleme. Ging es 2014 noch gut (2:1 n.V.) endete das erste Aufeinandertreffen bei der WM 1982 mit einer peinlichen 1:2-Niederlage. Die DFB-Elf „rächte“ sich auf ihre Weise und sorgte im Schande-von-Gijón-Spiel gegen Österreich für das Gruppen-Aus der punktgleichen Nordafrikaner. Das Team von 1982 – hier vor dem Gruppenspiel gegen Österreich in Oviedo – gilt als das beste, das die „Wüstenfüchse“ je hatten. Schließlich hatten sie auch einen Zidane.
Hinten v.l.: Noureddine Kourichi, Ali Fergani, Fawzi Mansouri, Moustapha Dahleb, Mahdi Serbah, Mahmoud Guendouz.
Vorne v.l.: Djamel Zidane, Lakhdar Belloumi, Rabah Madjer, Salah Assad, Chaâbane Merzekane.
Arsenal FC | 1969
Blauer Himmel über Highbury. Im Sommer 1969 posieren die Gunners für ihr Mannschaftsfoto, am Ende dieser Saison werden sie nur Zwölfter, im FA Cup sowie im Liga-Pokal scheiden sie frühzeitig aus. Immerhin gewinnt dieses Team im April 1970 die vorletzte Ausgabe des Messestädte-Pokals durch einen 3:0-Sieg im Final-Rückspiel gegen den RSC Anderlecht.
Hinten v.l.: Peter Simpson, Frank McLintock, George Graham, Terry Neill, Bob Wilson, John Radford, Ian Ure, John Roberts, Charlie George.
Vorne v.l.: Jon Sammels, David Court, Bobby Gould, Pat Rice, John Robertson, George Armstrong, Peter Storey, Bob McNab.
Tschechoslowakei | 1976
Der „Nachthimmel von Belgrad“ wird unzertrennlich mit einem frech geschossenen (Antonín Panenka) und einem vergebenen (Uli Hoeneß) Elfmeter in Verbindung gebracht werden. Am Ende dieses Dramas feierte ein Land, das es nicht mehr gibt, die Tschechoslowakei, in einem Land, das es nicht mehr gibt, Jugoslawien, gegen ein Land, das es nicht mehr gibt, West-Deutschland, den größten Erfolg seiner Fußball-Historie: Die Auswahl der ČSSR wurde an jenem 20. Juni 1976 im Stadion Roter Stern von Belgrad durch ein 7:5 nach Elfmeterschießen Europameister.
Von links: Anton Ondruš, Ivo Viktor, Karol Dobiáš, Jozef Čapkovič, Marián Masný, Jozef Móder, Ján Švehlík, Ján Pivarník, Antonín Panenka, Zdeněk Nehoda, Koloman Gögh.
AC Milan | 1989
Die AC Milan Arrigo Sacchis – hier vor dem Europapokalsieg am 24. Mai 1989 gegen Steaua Bukarest in Barcelona – gilt als eine der besten Klubmannschaften aller Zeiten.
Hinten v.l.: Paolo Maldini, Marco van Basten, Ruud Gullit, Carlo Ancelotti, Frank Rijkaard, Giovanni Galli.
Vorne v.l.: Franco Baresi, Roberto Donadoni, Alessandro Costacurta, Angelo Colombo, Mauro Tassotti.
FK Austria Wien | 1978
Als erster österreichischer Klub erreichte Austria Wien 1978 ein Europapokal-Finale. Hier stellt sich das Team von Trainer Hermann Stessl am 3. Mai vor dem Endspiel im Cup der Pokalsieger im Pariser Prinzenpark zum Mannschaftsfoto auf – und wird dann gegen den RSC Anderlechtois 0:4 verlieren. Es ist dennoch die erfolgreichste Epoche der „Veilchen“, die in dieser Saison die erste von vier Landesmeisterschaften in Folge gewinnen und wenige Monate später sogar im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister stehen.
Hinten v.l.: Ernst Baumeister, Hubert Baumgartner, Johann „Hans“ Pirkner, Felix Gasselich, Karl Daxbacher, Herbert Prohaska.
Vorne v.l.: Robert Sara, Thomas Parits, Josef Sara, Erich Obermayer, Julio César Morales.
Club Brugge KV | 1971
Der Club Brugge KV, im deutschen Sprachraum FC Brügge genannt, zu Beginn seiner erfolgreichsten Epoche. Das Foto entstand 1971 im alten Stadion „De Klokke“ (Albert Dyserynckstadion). In den 70er Jahren wurden die Blau-Schwarzen vier Mal belgischer Meister und erreichten zwei Mal ein Europapokal-Finale.
Hinten v.l.: Jean-Pierre Sanders, Henk Houwaart, Erwin van den Daele, Fons Bastijns, Freddy Hinderyckx, Kurt Axelsson, Trainer Frans de Munck.
Vorne v.l.: Johnny Thio, Pierre Carteus, Gilbert Marmenout, Raoul Lambert, Rob Rensenbrink.
FK Crvena Zvezda | 1991
Wenige Monate, bevor in Jugoslawien der Bürgerkrieg ausbrach und die Sozialistische Föderative Republik in ihre Einzelteile zerfiel, bestieg Roter Stern Belgrad den europäischen Fußball-Thron. Am 29. Mai 1991 besiegte das Team von Trainer Ljupko Petrović in Bari Olympique Marseille nach Elfmeterschießen. Ausgerechnet der Klub, an den die Belgrader ein Jahr zuvor ihren Superstar verloren hatten: Dragan Stojković wurde erst in der 112. Minute eingewechselt.
Hinten v.l.: Stevan Stojanović, Siniša Mihajlović, Robert Prosinečki, Miodrag Belodedić, Ilija Najdoski, Slobodan Marović.
Vorne v.l.: Vladimir Jugović, Dragiša Binić, Darko Pančev, Dejan Savićević, Refik Šabanadžović.
Wolverhampton Wanderers FC | 1949
In Ermangelung eines Europapokals, der das Gegenteil hätte beweisen können und der kurz darauf auch genau aus diesem Grund eingeführt werden sollte, wurden die Wolverhampton Wanderers Anfang der 50er Jahre als eine der besten Mannschaften des Kontinents bezeichnet. Dieses Foto stammt aus dem Frühjahr 1949, als die Elf von Trainer Stan Cullis den FA Cup gewann und die erfolgreichste Epoche der Klubgeschichte noch im Entstehen war. Wenige Tage später wurde das zu diesem Zeitpunkt unbestritten stärkste Team Europas, die AC Torino, bei einem Flugzeugabsturz ausgelöscht.
Von links: Billy Wright, Johnny Hancocks, Jesse Pye, Jimmy Dunn, Jimmy Mullen, Sammy Smyth, Bill Shorthouse, Billy Crook, Terry Springthorpe, Roy Pritchard, Laurie Kelly, Alf Crook, Bert Williams.
CA Independiente | 1973
Von 1971 bis 1975 erlebte CA Independiente seine erfolgreichste Zeit, vier aufeinanderfolgende Triumphe in der Copa Libertadores brachten dem Klub den Beinamen „El Rey de Copas“, König der Pokale, ein. Das Bild zeigt jenes Team, das inmitten jener glorreichen Epoche, 1973, den ersten von zwei Weltpokalen gewann und ihn wenige Tage nach dem 1:0 (Tor: Bochini, 80.) in Rom gegen Juventus seinen Anhängern präsentiert.
Hinten v.l.: Eine unbekannte Person, Francisco Sá, Miguel Santoro, Rubén Galván, Miguel Ángel López, Eduardo Antonio Commisso, Ricardo Pavoni.
Vorne v.l.: Agustín Balbuena, Alejandro Estanislao Semenewicz, Eduardo Maglioni, Ricardo Bochini, Daniel Bertoni.
Wimbledon AFC | 1987
In England bezeichnen sie den FA-Cup-Triumph des Wimbledon FC gegen den hochfavorisierten Liverpool FC als die größte Sensation ihrer Fußballhistorie. Die „Crazy Gang“ bestach weniger durch taktische und technische Finessen, sondern vielmehr durch ihre raue Gangart. Lawrie Sanchez köpfte die Dons am 15. Mai 1988 im Wembley-Stadion in der 37. Minute in Führung, Keeper Dave Beasant parierte nach einer Stunde einen Elfmeter von John Aldridge – fertig war die Mutter aller Außenseitersiege.
Hinten v.l.: Paul Fishenden, Peter Cawley, Lawrie Sanchez, Dave Beasant, Brian Gayle, Andy Thorn, Alan Cork.
Mitte v.l.: Syd Neal (Kit Manager), Don Howe (Assistant Manager), Carlton Fairweather, Paul Miller, Mick Smith, Eric Young, Simon Tracey, John Fashanu, John Scales, Vinnie Jones, Clive Goodyear, David Kemp (Coach), Steve Allen (Physio).
Vorne v.l.: Wally Downes, Andy Clement, Andy Sayer, Terry Phelan, Steve Galliers, Bobby Gould (Manager), Dennis Wise, Vaughan Ryan, John Gannon, Kevin Bedford, Ian Hazel.
Sambia | 2012
Die Fußball-Nationalmannschaft Sambias blieb eigentlich bis Ende der 1980er unauffällig. Dann sorgte die Olympia-Auswahl 1988 in Seoul für großes Aufsehen, als sie Italien mit 4:0 vom Platz fegte und als Gruppensieger das Viertelfinale erreichte, wo gegen die Bundesrepublik Deutschland das Aus kam. Spieler wie Charles Musonda oder die Gebrüder Johnson und Kalusha Bwalya, die allesamt bei belgischen Profi-Klubs unter Vertrag standen, waren anschließend in aller Munde. Fünf Jahre später gerieten die „copper bullets“ (Kupferkugeln) erneut in die Schlagzeilen, allerdings aus äußerst traurigem Anlass: Im April 1993 stürzte die Nationalmannschaft auf dem Flug zu einem WM-Qualifikationsspiel im Senegal vor der Küste Gabuns in den Atlantik, alle 30 Insassen – darunter 18 Nationalspieler, viele aus dem Olympia-Kader 1988 – kamen ums Leben. Die Bwalya-Brüder und Musonda hatten Glück: Als Europa-Legionäre sollten sie separat anreisen und überlebten. Musondas in Brüssel geborener Sohn Charly jr. ist belgischer Juniorennationalspieler und durchlief die Jugend des Chelsea FC.
Das Bild zeigt die Nationalmannschaft, die 2012 erstmals die Afrika-Meisterschaft gewann – ausgerechnet in Gabun, emotionaler geht es kaum. Hier posieren die „Kupferkugeln“ vor dem Viertelfinalspiel gegen den Sudan (3:0) vor gerade mal 200 Zuschauern (!) in Bata/Äquatorialguinea, im Endspiel besiegte Sambia die hochfavorisierte Elfenbeinküste mit Superstar Didier Drogba in Gabuns Hauptstadt Libreville 8:7 nach Elfmeterschießen. Der ganze Kontinent jubelte mit. Die Spieler feierten ausgelassen im Stade d’Angondjé, acht Kilometer Luftlinie südwestlich war 19 Jahre zuvor die DHC-5 Buffalo AF-319 der sambischen Luftstreitkräfte ins Meer gestürzt.
Hinten v.l.: Stophira Sunzu, Hijani Himoonde, Nathan Sinkala, Joseph Musonda, Emmanuel Mayuka, Davies Nkausu, Isaac Chansa, Chisamba Lungu, Rainford Kalaba, Chris Katongo.
Vorne: Kennedy Mweene.